Standortbestimmung – Ironman 70.3 Marbella

Es wurde auch Zeit. Nach rund 2.5 Jahren endlich wieder ein Wettkampf. Ja, die Pandemie hatte auch meine Pläne ordentlich durcheinander gebracht. Aber lassen wir das mal und richten den Fokus auf meine Standortbestimmung am Ironman 70.3 Marbella.

Ich ging recht entspannt und ohne grosse Erwartungen an den Wettkampf heran. Einerseits wolle ich sehen wo ich im Moment stehe und anderseits einfach Spass haben. Die Vorbereitungen waren nicht ganz optimal, so hatte ich doch immer mal wieder ein Wehwehchen und die Balance zwischen Job, Familie und Training war auch schon einfacher. Aber ich will nicht klagen und ich fühlte mich trotz alldem gut in Form und hochmotiviert.

Eingang zum Ironman Gelände

Solides Schwimmen und rasante Abfahrten

Wie heutzutage üblich gab es einen Rolling Start. Ich reihte mich bei der 35min Marke ein, stellte dann aber fest, dass ein sehr grosser Teil der Athleten bei 30min und schneller standen und relativ wenige bei den Langsameren. So wechselte ich dann sehr kurzfristig noch in die andere Linie, was sich auch als richtig herausstellte. Nicht, dass ich wahnsinnig schnell geschwommen wäre, aber ich war die ganze Zeit am Überholen, was sonst eher umgekehrt ist. Scheinbar haben sich da einige überschätzt. Aber egal, es gab mir ein gutes Gefühl und nach rund 34 Minuten wechselte ich auf das Rad.

Das Radfahren war von Anfang bis zum Schluss einfach geil. Ich war in meinem Element und ich fuhr ziemlich hart den Berg hoch (um die 300W). Wir hatten ca. 1400 Höhenmeter auf 90km. Diese waren aber nirgends wirklich steil und die Strassen waren breit und gut. So hatte man in den Abfahrten dann auch mal Tempo 70-80kmh. Dies endete trotz den zahlreichen Höhenmetern, immerhin in einem Schnitt von 34.4 kmh.

Schöne aber anspruchsvolle Radstrecke mit rund 1400 Höhenmeter

Knapp am Podest vorbei und Quali für die World Championship

Beim Laufen wurde es dann etwas zäher. Hatte ich etwa auf dem Rad überzockt? Oder war es die Hitze, die mir zu schaffen macht? Bin ich einfach noch nicht ganz in Form und zwei, drei Kilo zu schwer? Oder ging ich etwa mental zu locker an den Wettkampf? Ich denke es war eine Mischung aus Allem. 1h 36min für den Halbmarathon ist ja nicht schlecht, dennoch hatte ich mir ein klein wenig mehr erhofft. Nachdem ich im Ziel, dann noch erfahren hatte, dass ich auf den letzten Kilometer auch noch vom 3ten auf den 4ten Platz abgerutscht bin und mir nur eine Minute aufs Podest fehlte, hat mich das schon etwas gewurmt. Aber zufrieden bin ich trotzdem und ich habe mein Ziel von unter 5h auf einem bergigen Kurs gut erreicht. Insgeheim hatte ich auch mit einer Quali für die World Championship Ende Oktober in Utha geliebäugelt und mit dem 4ten Platz auch einen solchen erhalten.

Laufstrecke vor herrlicher Kulisse in heiss-schwüler Luft

Insgesamt war der Ironman 70.3 Marbella eines meiner schönsten Wettkampferlebnisse und ich konnte wieder viel für mich mitnehmen . Schön war auch, dass es sich selbst nach 2.5 Jahren Wettkampf-Abstinenz gleich sehr vertraut angefühlt hat und die Leidenschaft ungebrochen ist.

Nun heisst es gut regenerieren und dann den letzten Trainingsblock für den Ironman Nizza am 26. Juni in Angriff nehmen. Hier sprechen wir von einer Langdistanz und dank meiner Standortbestimmung weiss ich was meine Hausaufgaben sind. In den verbleibenden 4 Wochen werde ich nun für zwei Wochen die Umfänge nochmals markant hochschrauben (18-20h pro Woche), um diese dann während den zwei Wochen Tapering wieder relativ rasch herunter zu fahren (ca. 12h und 6h).

Mondäner Hafenort und romantische Altstadt

Noch kurz zu Marbella… Uns hat die Marbella sehr gut gefallen. Wir haben in Puorto Banus gewohnt, wo sich auch das Wettkampfgelände befand. Ein mondäner Hafenort ca. 10 km von Marbella mit luxuriösen Jachten, fetten Karren und teuren Designer Läden und scheinbar auch bekannt für Junggesellinnenfeiern. Zusammen mit den Triathleten gab das an der Hafenpromenade ein amüsantes Schauspiel, wenn die Bonzen ihre Lamborghinis und Bentleys vorfuhren, die Triathleten ihre rasierten und austrainierten Waden zur Schau stellten und immer mal wieder mal eine Hen-Party vorbeizog. Noch besser hat uns aber die Altstadt von Marbella gefallen. Enge Gässchen und lauschige Plätze mit zahlreichen kleinen Shops und Restaurant. Alles sehr gepflegt und mit Blumen geschmückt.

Ach ja, falls ihr mal coole Lounge Musik sucht. Radio Planeta sendet fast nonstop cool Mucke und ist per Livestream auch bei uns verfügbar.

Gepflegte und geschmückte Altstadt von Marbella
Ausblick aus der Unterkunft auf den 25m Pool
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Saisonauftakt in Griechenland – Ironman 70.3 Greece

Da wo einst Griechenland in der Schlacht von Navarino seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erlangte, fand dieses Jahr zum ersten mal der Ironman 70.3 Greece, Costa Navarino statt. Gastgeber war das gleichnamige Luxus Ressort Costa Navarino auf dem Peloponnes. Ein riesiger Komplex aus 5 Sterne Hotels mit Konferenzzentrum, Restaurants, Shops und einem Golfplatz mit gesalzenen Preisen. Wir haben es dann vorgezogen etwas abseits vom Trubel eine Unterkunft zu buchen und waren mit dem Callisto Homes & Suites direkt am Meer sehr zufrieden.

Blick aus unserem Apartment

Reibungslose Anreise und etwas stressige Vorbereitung

Die Anreise erfolgte am Freitag vor dem Wettkampf via Athen und dann mittels Mietwagen die ca. 300km an den Ort des Geschehens. Die Strassen sind in einem sehr guten Zustand und wenig befahren. Dafür darf man gefühlt alle 15 km eine kleine Maut abliefern.
Da wir erst gegen Abend in unserer Unterkunft ankamen war der Samstag dann doch etwas stressig: Registrierung, Briefing, Rad zusammenbauen, letztes Training und Check-In standen auf dem Programm. Alles lief reibungslos in bekannter Ironman Manier. Einzig der etwas abgelegene Parkplatz, für Athleten die nicht im Ressort residierten, war etwas mühsam. So musste man jeweils 10-15min Gehzeit für einen Weg einplanen. Sicher nicht ganz optimal so ein Tag vor dem Wettkampf aber aufgrund der Schulferien ging es nun mal nicht anders.

Der Hotelkomplex am Wettkampfmorgen

Hartes Schwimmen in der rauen See

Entgegen den Prognosen zeigte sich das Wetter am Renntag insgesamt  von der versöhnlichen Seite. Mit ca. 12 Grad war es am Morgen zwar recht kühl aber zumindest blieb es die meiste Zeit trocken und die Sonne zeigte sich im Verlauf des Tages immer öfter, so dass es während dem Laufen dann richtig warm wurde.
Aber beginnen wir doch mal mit dem Schwimmen: Das Meer war rau und es hatte ziemlich hohe Wellen, aufgrund dessen die Schwimmstrecke leicht verkürzt wurde. Mittels Rolling Start (alle 5 Sekunden, gehen 5 Athleten auf die Strecke) ging es um 8 Uhr zu klängen des Syrtaki ins unruhige Wasser. Bei dem Wellengang war es schon ein kleiner Kraftakt überhaupt ins Wasser zu kommen. Das Schwierigste fand ich aber genügend Luft zu bekommen ohne nicht massenhaft Salzwasser zu schlucken. Irgendwann hatte ich dann den Dreh raus und bin abwechselnd im Kraul und Brust Stil relativ gut durch die Wogen gekommen.

Rauhe See beim Schwimmstart

Nach dem Schwimmen führte ein roter Teppich ca. 600m quer durch den Ressort hinauf zur Wechselzone, die auf dem Parkplatz des Ressorts eingerichtet war. Beim rausziehen meines Rades aus dem Rack verlor ich leider meinen Halter mit Bidon, Reserveschlauch und Werkzeug hinten am Sattel (dieser hatte mir im Vorfeld schon etwas Probleme gemacht…). Nun hiess es ruhig Blut zu bewahren und ich entschied mich auf Risiko zu gehen und ohne loszufahren. Das Teil wieder zu montieren hätte mich zu viel Zeit gekostet. Mit insgesamt fast 8 Minuten war das sowie schon ein extrem langer Wechsel, der aber grösstenteils dem langen Weg vom Schwimmausstieg zur Wechselzone zuzuschreiben war. Auf dem Rad hatte ich dann zu beginn schon ein wenig ein komisches Gefühl, ganz ohne Reserveschlauch. Hab mir dann aber gedacht, dass ich ja sonst auch so gut wie nie einen Platten habe und zudem waren die Strassen wirklich tiptop. Spätestens im ersten Anstieg fand ich dann meinen Fokus und ich drückte mit ca. 280 Watt den Berg hoch.

So gut wie immer hoch oder runter

Die Radstrecke wurde in zwei Runden absolvierte und führte zuerst ca. 15km ins Landesinnere in die Hügellandschaft, hoch bis zum ersten Turnaround und von dort zurück an die Küste. Danach ging es parallel zur Küste wieder mit ordentlich Steigung zum zweiten Turnaround. Es ging also fast immer bergauf oder bergab. Ich versuchte bergauf etwas härter zu fahren und meine Beine in den bergab Passagen dafür etwas zu schonen. Neben der Steigung kam noch ein ordentlicher Wind dazu.  Insgesamt also nicht ein allzu schnelle Radstrecke technisch aber einfach zu fahren. Für mich war es von Anfang an klar, dass es keinen Rekord geben wird, aber dass ich über 2h 30min haben werde, damit hatte ich nicht gerechnet. Na gut dachte ich, denn anderen geht es ja genauso. Weiter dranbleiben und Gas geben.

Nach einem schnellen Wechsel ging es dann auf den Halbmarathon, der es auch in sich hatte. Die ersten ca. 4km waren ein Hügellauf. Anschliessend ging es ins Naturschutzgebiet von Costa Navarino. Dort fand ich dann meinen Rhythmus und konnte das Tempo leicht anziehen. Das Naturschutzgebiet ist wirklich schön und man kann dort viele Wasservögel sehen. Leider bekam ich aber nicht so viel mit, da ich doch sehr auf mich und meinen Lauf fokussiert war. Nach dem Naturschutzgebiet führt der Kurs eine ca. 8km lange Strasse zurück ins Ressort wo die Finshline wartete. Zuerst ging es aber nochmals über die Hügel und ich musste doch ordentlich beissen und war heilfroh dass es durch war.

Zieleinlauf mit Handshake

Ein Finish in den Top Ten mit Potential für mehr

Der 7. Rang kann sich sicher sehen lassen, mein perfektes Rennen war es aber nicht. Nun weiss ich wo ich stehe und wo ich noch zu arbeiten habe. Vor allem auf dem Rad sehe ich noch Potential, was nicht ganz verwunderlich ist, da die Radsaison in unseren Gefilden ja erst grad begonnen hat.

Nach dem Rennen gab es wie immer etwas leckeres zu essen und wir verbrachten noch eine schöne Woche in Griechenland. Nach etwas Akklimatisierung hat uns insbesondere Athen mit der Plaka, Akropolis und dem Olympischen Stadium sehr gut gefallen.

Olympisches Stadion der Neuzeit

 

Ausblick über Athen vom Lykavittos

 

 

 

Das Messen mit den Besten – Ironman 70.3 World Championship in Südafrika

Am vergangenen Wochenende fand die Ironman 70.3 World Championship in der Nelson Mandela Bay in Südafrika statt. Die Weltmeisterschaft über die halbe Ironman Distanz findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt und mit dieser Ausführung das erste Mal auf dem afrikanischen Kontinent. Eine Reise nach Südafrika stand schon länger auf meiner Bucket List und so liess sich dies bestens mit meiner Passion verbinden. Es war ein riesen Event mit rund 4000 Athleten aus aller Welt, die sich in einem der vielzähligen Ironman 70.3 Wettkämpfen qualifiziert hatten. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl findet der Wettkampf über zwei Tage statt; am Samstag die Frauen und am Sonntag die Männer. Damit bot sich mir auch einmal die Gelegenheit als Zuschauer ein Wettkampf mit Weltklassebesetzung zu verfolgen. Anderseits bedarf es aber auch ein Mehrfaches an Organisationsaufwand vom Veranstalter, was aber alles tadellos war. Hier sind die vielen Helfer zu erwähnen und zu würdigen, die solche Events erst möglich machen!

Shark Rock Pier in Summerstrand

Anders als an normalen Wettkämpfen ist an der World Championship bereits in der Woche vor dem Wettkampf ein reges Treiben zu verzeichnen. Einerseits gibt es diverse Side Events und anderseits sind die Athleten in den letzten Vorbereitungen, was immer eine ganz besondere Stimmung ist. Es wimmelt nur so von sehr fitten Menschen und man macht schnell neue Bekanntschaften. Jeder hat seine ganz persönliche Geschichte warum er hier ist.

40 Jahre Ironman

Der Wettkampf verlief gut, insbesondere mit dem Schwimmen und Laufen bin ich sehr zufrieden. Trotz leichten Wellen und Strömungen hatte ich eine gute Zeit beim Schwimmen und beim Laufen konnte ich mein geplantes Tempo nach kurzen Anfangsschwierigkeiten bis zum Schluss durchziehen. Auf dem Radsplitt konnte ich allerdings nicht ganz an meine Leistung von Anfang Juli anknöpfen aber die Bedingungen waren auch nicht zu vergleichen. Das Wetter war nass, aber zum Glück mit 18 Grad nicht allzu kalt und die Strassen eher mittelmässig bis schlecht. Zudem hatte es extrem viele Radfahrer auf der Strasse was zusätzliche Aufmerksamkeit abverlangte. Da meine Altersklasse als letzte startete war ich eigentlich dauernd am Überholen und konnte überhaupt nicht einschätzten wo ich im Wettkampf stand.

Schlussspurt

Mit einem Podest-Platz hatte ich hier nicht gerechnet und bin mit der Zeit von 4:33:33 und der Top 20 Platzierung sehr zufrieden, wenn auch nicht ganz zu 100 Prozent. Im Anschluss hatte ich das Gefühl, dass auf dem Rad noch etwas mehr drin gelegen wäre. Als ehrgeiziger Wettkämpfer findet man ja immer etwas, das man noch hätte besser machen können. Insbesondere, wenn man sieht das nur wenige Sekunden zwischen den Rängen liegen.

Im Anschluss fand am Sonntagabend das Banquet of the Champions statt. Man wurde verköstigt und es folgten traditionelle Darbietungen, Reden und natürlich die Würdigung der Champions. Wie in Hawaii wurden die ersten 5 Plätze der jeweiligen Altersklassen ausgezeichnet, was entsprechend lange dauerte. Am Schluss folgte dann die Ehrung der Profis inklusive Rede von Daniela Ryf und Jan Frodeno. Alles in Allem eine sehr schöne Zeremonie.

Nächstes Jahr findet die Ironman 70.3 World Championship in Nizza statt, so dass eine Teilnahme ohne «Weltreise» möglich ist. Ich konnte mich ja bereits in Schweden dafür qualifizieren und werde auf jeden Fall wieder dabei sein. Nun stehen aber erstmal noch einige Tage Ferien in Südafrika an: Addo Elephant Park, Garden Route, Cape Town und weitere schöne Orte.

Mittsommer Traum in Schweden – Ironman 70.3 Jönköping: 1. Platz und WM Quali

Jönköping ist ein anschauliches Städtchen am südlichen Ufer des Vättern, dem zweitgrössten See Schwedens, der etwa 3 mal so gross wie der Bodensee ist. Hier findet seit 2016 jeweils Anfang Juli der Ironman 70.3 Jönköping statt. Aus meiner Sicht ein sehr schöner Wettkampf. Start- und Zielgelände im Zentrum, Radstrecke durch eine  malerische Landschaft, eine relativ schnelle Laufstrecke und überall sehr nette Menschen. Bereits letztes Jahr war ich hier dabei und fand es so toll, dass ich dieses Jahr gleich mit meiner Familie hergekommen bin.

Nach meinem 4. Platz im letzten Jahr, war es nun mein Ziel einen Platz auf dem Podest zu ergattern. Aufgrund meiner Einschätzung ein erreichbares Ziel, aber natürlich weiss man nie welche Konkurrenz einen erwartet. Es bleibt also nichts anderes übrig als einfach alles zu geben. Das mache ich ja grundsätzlich immer bei einem Wettkampf aber der Gedanke an eine mögliche Trophäe motivierte mich noch mehr und ich war bereit dafür zu leiden.

Am Rennmorgen ging es um 9 Uhr bei strahlendem Sonnenschein mittels Rolling Start auf die Schwimmstrecke im Munksjön. Einmal hinaus unter der grossen Brücke hindurch und zurück. Das Wasser ist fast schwarz und man sieht so gut wie nichts. Ich absolvierte die 1.9km in meinen obligaten rund 33-34 Minuten und war damit nicht ganz zufrieden. Dachte ich könnte mal etwas darunter kommen. Aber egal, das Rennen begann für mich sowieso erst jetzt richtig. Nun hiess es möglichst schnell die 600m zur Transition zurückzulegen und schnell auf das Rad zu kommen.

Weg zur 1. Wechselzone

Die Radstrecke ist wellig und verläuft durch eine wunderschöne Landschaft mit Wäldern, Seen und kleinen Dörfern. So habe ich mir Schweden immer vorgestellt. Nach den ersten Kilometern durch das Stadtgebiet von Jönköping folgt bereits die einzige richtige Steigung. Diese bin ich mit rund 300Watt hochgefahren und wusste, dass meine Beine gut sind. Ich wusste jedoch auch, dass ich jetzt clever fahren muss und in der ersten Stunde nicht überpacen durfte. Lieber jetzt etwas herausnehmen und dann auf der zweiten Hälfte nochmals Gas geben. So versuchte ich im Schnitt nicht höher als 260-270Watt zu fahren im Wissen, dass ich diese Werte gegen Ende hin nur schwer halten werden kann. Nach den ersten 45km betrug meine Durchschnittsgeschwindigkeit nicht ganz 37km/h. Zuwenig für eine ganz schnelle Zeit. Aber das schöne an der Strecke ist, dass im zweiten Teil nicht mehr so viele Höhenmeter folgen und ich schaffte es, diese in einem 41er Schnitt zu fahren. Gegen Ende hin fing ich an zu rechnen und wusste, dass es eine super Zeit wird und es heute wirklich etwas werden könnte.

Mit Vollgas auf der 3. Runde

Der Wechsel auf die Laufstrecke verlief ohne Probleme und nach weniger als 2 Minuten nahm ich die Laufstrecke unter die Füsse. Diese führt 3 Mal um den Munksjön und durch die Fussgängerzone von Jönköping. Relativ flach und zu grossen Teilen auf Kiesweg. Nach wenigen Metern jubelten mir meine Frau und meine Tochter zu und signalisierten mir, dass ich der Führende in meiner Altersklasse bin. Ich war etwas baff und wusste dies zuerst gar nicht richtig einzuordnen. Klar wusste ich, dass ich gut unterwegs bin aber dass ich gleich der Führende bin, war schon überraschend. Nun lag aber noch ein Halbmarathon vor mir und ich wusste, dass es jeweils sehr starke Läufer hat, die diesen in 1:20 laufen können und ich auf keinen Fall nachlassen darf. Viel zu sehr würde mich das im Nachhinein ärgern und so holte ich alles aus mir heraus und konnte bis zum Schluss mein angeschlagenes Tempo laufen.

Zieleinlauf nach 4:28:00

Nach 4:28:00 lief ich dann ins Ziel ein, mega glücklich mit der Zeit aber immer noch im Ungewissen ob es für das Podest gereicht hat. Natürlich kam meine Familie sogleich zu mir gerannt, die mir dank dem Tracker gleich die frohe Botschaft vom Sieg in meiner Altersklasse mitgeteilt haben. Wow…ich konnte es immer noch nicht ganz glauben und freute mich natürlich riesig! Mit diesem Resultat sicherte ich mir auch einen der begehrten Startplätze für die Ironman 70.3 World Championship 2019 in Nizza. Somit ging für mich in sportlicher Hinsicht erneut ein Traum in Erfüllung. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken die mir dabei zur Seite gestanden sind allen voran meiner Familie.

Siegeressen 🙂